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AIKIDO ist eine noch sehr „junge“ BUDO-Disziplin. In seiner heutigen Form wurde es in den 40er Jahren durch MORIHEI UYESHIBA entwickelt, der Elemente aus verschiedenen BUDO-Disziplinen (JUDO, JU-JUTSU) mit den Techniken des Schwertkampfes (KENJUTSU, KENDO) verband. Ueshiba entschied sich damals gegen die in anderen BUDO-Arten allgegenwärtige Anwendung von Gewalt in Form aggressiver Angriffstechniken. Er schuf mit dem AIKIDO eine Art der Selbstverteidigung, die Rücksicht nimmt auf das Recht der körperlichen Unversehrtheit eines jeden Menschen - auch auf die eines Angreifers! Sowohl von der Zielsetzung her als auch in der Praxis des AIKIDO bestehen wesentliche Unterschiede zu anderen BUDO-Disziplinen. So werden im AIKIDO keine Wettkämpfe durchgeführt; es gibt keine Gegner, die es zu besiegen gilt! Aikidokas sind immer Partner, die einen gemeinsamen Weg beschreiten und sich dabei gegenseitig helfen. Auf diese Weise betrieben, wird AIKIDO zu einem Weg (DO), bei dem körperliche und geistige Kraft (KI) harmonisch (AI) zu einer Einheit zusammengeführt werden. Das AIKIDO wird oft auch als „Lehre des harmonischen Weges“, oder „Kunst der gewaltlosen Selbstverteidigung“ bezeichnet. |
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Somit steht die Vereinigung von Körper, Geist und Seele über den Weg der körperlichen Bewegung und das Erlernen einer wirksamen und zugleich rücksichtsvollen Selbstverteidigung im Mittelpunkt des AIKIDO. Das Grundprinzip des AIKIDO besteht in einer Form der Widerstandslosigkeit, die entgegengesetzt gerichtete Kräfte bei einem Angriff harmonisch zusammenführt und in eine vom Verteidiger bestimmte Richtung führt. Ziel dabei ist es, den Partner so zu beherrschen, daß er durch verschiedene Wurf- und Hebeltechniken neutralisiert werden kann. Kennzeichnend für das AIKIDO sind dynamische Ausweichbewegungen, bei denen sich der Verteidiger an die Bewegungen des angreifenden Partners anpaßt. Durch den Schwung des Angriffs, der kein Ziel findet, verliert der Partner sein Gleichgewicht und durch die sich unmittelbar anschließende Technik lässt er sich ohne Gewaltanwendung oder Kraftaufwand zu Boden bringen und dort mit einem Hebel festlegen. Aikido ist - zusammengefaßt - eine angemessene Form der Selbstverteidigung, bei der die in anderen Kampfsportarten geförderte Aggressivität fehlt und die für Frauen und Männer gleichsam geeignet ist. |